DIY-Gartenideen

Hol den grünen Daumen raus, wir gehen in den Garten! 3 DIY- Projekte, die dein kleines Outdoor-Refugium noch ein bisschen schöner, nützlicher oder ertragreicher machen.

Hol den grünen Daumen raus, wir gehen in den Garten! 3 DIY- Projekte, die dein kleines Outdoor-Refugium noch ein bisschen schöner, nützlicher oder ertragreicher machen.

Glücklich schätzen kann sich dieser Tage, wer einen Garten oder Balkon hat. Ein kleiner Streifen grün vor oder hinter dem Haus, ein Balkon mit Blick über die Stadt – so lässt sich die Quarantäne gleich ein bisschen leichter ertragen. Frischluft, Bewegung und die Befriedigung, mit den eigenen Händen etwas erschaffen zuhaben. Gartenarbeit ist eigentlich das Beste, was wir für unsere physische und mentale Gesundheit derzeit tun können.

Langeweile kommt bei Garten- und Balkonbesitzern eigentlich nie auf – es gibt immer etwas zu tun. Gerade jetzt im Vorfrühling geht’s für uns Gärtner*innen richtig los: Die Beete wollen von altem Laub befreit werden, die Stauden gehören ausgeputzt und es ist höchste Zeit, das erste Gemüse auf der Fensterbank vorzuziehen. Neben diesen „Pflichtarbeiten“ kannst du das Mehr an Daheim-Zeit, das wir wohl gerade alle haben, auch dazu nutzen, neue Projekte für Garten & Balkon zu starten.

Ich stelle dir meine TOP 3 Garten-Projekte vor, die du auch auf deinem Balkon umsetzten kannst  – alle selbst getestet und für gut befunden!

Gemüse aus dem eigenen Garten – baue dir ein Hochbeet

Gemüse, das man selbst aus einem Samen gezogen oder als junges Pflänzchen eingepflanzt und im eigenen Beet gehegt und gepflegt hat, schmeckt immer am besten. Wenn du dir den Traum vom eigenen Gemüse erfüllen willst, kannst du mittlerweile die meisten Gemüsesorten auch in Töpfen auf dem Balkon oder der Terrasse anbauen. Falls du etwas mehr Platz hast, wäre vielleicht aber ein Hochbeet etwas für dich. In der 1-Quadratmeter-Version durchaus auch was für den Balkon. Ein Hochbeet hat nämlich gleich mehrere Vorteile gegenüber einem Flachbeet im Garten oder dem Anbau in Töpfen:

  • Vielfalt auf kleinstem Raum: Du kannst viel verschiedenes Gemüse, Obst oder Kräuter auf kleinem Raum zusammen anpflanzen. So ist der Platz optimal genutzt.
  • Du kommst besser dran: Offensichtlich, aber trotzdem genial. Durch die Höhe kannst du viel entspannter in deinem Gemüsebeet werkeln.
  • Ein Hochbeet wird geschichtet. Wenn das organische Material langsam verrottet, entsteht Wärme. Um bis zu 5° C höher als in einem normalen Flachbeet kann die Bodentemperatur im Hochbeet ansteigen. Dadurch wachsen deine Pflänzchen schneller und du kannst früher ernten.

Wie bauen?

Im Netz gibt es etliche Anleitungen, wie du ein Hochbeet bauen kannst. Bevor du dir eine lange Liste für den Einkauf im Baumarkt schreibst, schau doch mal nach, ob du noch etwas Altholz im Keller oder im Schuppen hast. Auch aus Paletten lässt sich ganz wunderbar ein Hochbeet bauen.

Ich habe dir meine drei liebsten Bauanleitungen herausgesucht:

  1. Hochbeet aus Holz
  2. Hochbeet aus einem Holzkomposter
  3. Hochbeet aus Paletten

Ist dein Hochbeet fertig aufgebaut, musst du es befüllen. Und das heißt nicht, einfach so viel Erde einzufüllen bis nichts mehr rein geht. Dein Hochbeet braucht auch organisches Material, das über die Zeit verrottet. Dadurch wird die so wichtige Wärme freigesetzt.

Was anpflanzen?

Anpflanzen kannst du jetzt erstmal alles, worauf du Lust hast. Willst du später mal tiefer ins Gemüsegärtnern einsteigen, kannst du dich mit Themen wie der Fruchtfolge beschäftigen. Für den Anfang reicht es aber, wenn du eine Regel beachtest – die Nachbarschaftsregel. Manche Pflanzen vertragen sich nämlich einfach nicht, wenn sie direkt nebeneinander stehen. Andere wiederum wachsen sogar besonders gut in Partnerschaft.

Mischkultur
Quelle: https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/nutzgaerten/hochbeet-befuellen-33551

Kompost vom Balkon – Baue eine Wurmkiste

„Ihhhh, das ist ja voll eklig! Würmer auf dem Balkon und im Winter sogar in der Wohnung? Oh nee…!“ Das war die Reaktion meiner Mutter, als ich ihr von unserem neuen Projekt „Wurmkiste“ am Telefon erzählt habe. Zugegeben, ich bin auch keine große Freundin von Krabbeltieren und habe auch als Landkind nie mit Regenwürmern gespielt. Was mich aber stört, ist, dass wir in unserem kleinen Zweipersonenhaushalt jeden Tag echt viel Bioabfall produzieren, den wir dann einfach in die Biotonne werfen und weg damit. Dabei weiß ich ja als Gartenfreundin, dass Kompost für einen Garten Gold wert ist. Aber wie die täglichen Bioabfälle kompostieren? Im Garten einen großen Komposthaufen aufbauen? Kam für uns nicht in Frage. Wir wohnen zur Miete, dürfen und müssen uns zwar um den Garten am Haus kümmern, haben ihn für uns aber so gestaltet, dass wir ihn jederzeit wieder „zurückbauen“ können, falls der nächste Mieter kommt. Also: Kein Komposthaufen für den Garten. Mit ein bisschen Recherche war eine Alternative schnell gefunden – wir bauen eine Wurmkiste! Die Wurmkiste macht eigentlich genau das in Klein, was der Kompost im Garten macht.  Man wirft Bioabfälle hinein, die werden von Würmern zersetzt und am Ende entsteht wertvolle Komposterde. Eine Wurmkiste ist denkbar einfach und schafft für uns eine Win-Win-Situation: Wir werfen nicht mehr so viel Müll einfach in die Tonne und gewinnen noch kostbaren Kompost für unseren Garten. Besser geht’s nicht!

Für den Bau habe ich mich online inspirieren lassen. Es gibt prinzipiell zwei Modelle. Ein mehrstöckiges Kistensystem (meist aus Kunstoffboxen) oder eine Zwei-Kammern-Kiste aus Holz. Beide Systeme kann man kaufen, aber auch ganz einfach selber bauen.

  1. Modell aus Boxen
  2. Modell aus Holz

Uns hat das mehrstöckige Boxen-Modell mehr zugesagt, aber das ist Geschmackssache – beides funktioniert.

Vorsicht, wählerisch!

Die Würmer fressen nicht alles. Essensreste, Katzenstreu, Zitrusfrüchte, Zwiebeln oder Knoblauch sind Tabu. Das kommt bei uns nach wie vor in den Restmüll oder die Biotonne. Teebeutel, Kaffeesatz und reichlich Gemüse und Obstreste, Klopapierrollen und generell Pappe lieben unsere Würmer. Sie schaffen täglich die Hälfte ihres Körpergewichts. Bei 1000 Würmern (eine gute Startpopulation für einen Zwei- bis Vier-Personen-Haushalt) bedeutet das etwa 100 Gramm Futter. Und wer jetzt denkt: Das stinkt doch! Stinken wird’s nur, wenn mit deiner Kiste irgendetwas nicht stimmt, sie zum Beispiel zu feucht ist. Wenn ich meine Nase direkt rein halte, rieche ich nicht mehr als Walderde. Und da die Würmer Dunkelheit lieben, werden sie auch nicht aus der Kiste abhauen, keine Panik. Momentan ist es bei uns auf dem Balkon noch zu kalt für die Würmer. Am liebsten haben sie 15-25 Grad, halten aber auch alles zwischen 1 und 38 Grad für kurze Zeit aus. Im Winter wohnen sie deshalb in unserem Flur, im Spätfrühling ziehen sie dann nach draußen.

Expertenwissen?

Falls du noch etwas tiefer in die bunte Welt des Wurmkompostierens einsteigen willst, empfehle ich dir dieses Buch (gibt‘s auch als eBook):

Brucksch, Lydia; Rimpau, Jasper: Kompost aus der Kiste, ISBN 3800179768

Da steht wirklich alles drin, was du wissen musst, um deine Wurmkiste zu starten und zu betreiben und was du tun kannst, wenn es mal nicht läuft.

Starte den eigenes Hotel – für Insekten!

Nicht nur in der freien Natur, sondern gerade auch in Gärten helfen die vielen nützlichen Insekten dabei, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren: Sie fressen die Schädlinge oder deren Larven von deinen kostbaren Pflanzen, und bestäuben die Blüten der Nutzpflanzen. Nur so kann überhaupt Leben in deinem Garten und auf deinem Balkon entstehen. Willst du diesen Vorgang unterstützen, schaffe kleine Rückzugsorte für Insekten.

InsektenhotelIn den Baumärkten und Gartencentern stehen sie in bunten Farben, mehrstöckig und mit allerlei Schnickschnack. Doch oft bieten diese „Fertighäuser“ gar nicht das, was unsere Insekten brauchen. Oftmals bist du sogar besser dran, wenn du ja nach Insektenart lieber eine einzelne passende Nisthilfe baust, als eine ganze Hotelanlage für viele verschiedene Arten zu zimmern. Denn jedes Insekt stellt andere Anforderungen an sein Zuhause. Die Bauanleitungen eignen sich oftmals auch super fürs gemeinsame Basteln mit den Kids. Und die Inneneinrichtung findet sich meistens schon bei einem kleinen Waldspaziergang.

Verschiedene Nisthilfen

Insektenhotel für mehrere Arten

Außerdem wichtig: Auch Insekten haben Durst. Vor allem in den heißen Sommermonaten kannst du die fleißigen Helfer unterstützen und Ihnen eine Insektentränke hinstellen. Auch die ist ganz einfach selbstgebaut.

Ein Beitrag von Anne Täschner

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